Wir verirren uns, finden, was wir suchen und vergessen, warum es so furchtbar war, dass wir uns verlaufen haben. Informationen für einen historischen Roman zu verwalten, stellt Herausforderungen an den Nutzer. Wir möchten Informationen nicht nur archivieren und katalogisieren, wir wollen sie auch wiederfinden.
Nicht jede Lösung führt zum Ziel, mancher Irrweg in die Dunkelheit, aber egal wie oft wir Wege einschlagen, die nicht unseren Fähigkeiten entsprechen, sind wir doch keinen davon umsonst gegangen.
Textverarbeitungsprogramme – die unpraktischste Art, um Informationen für einen historischen Roman zu verwalten
In einer Zeit, da das Internet überall langsam war, außer in Ballungszentren und Insekten noch an Autoscheiben klebten, war das Textprogramm mein liebstes Programm. Artikel um Artikel wurde aus dem Internet kopiert. Wohlklingende Namen wie Background, Badekultur oder Recht sollten mich dabei unterstützen, genau das zu finden, was ich vielleicht suchen würde, wenn ich mal wieder keinen Zugang zu Spezialwissen hatte.
Wie es gelaufen ist? Ganz gut, dafür dass die Dateien gefühlt immer falsch bezeichnet wurden, so mancher Inhalt doppelt gespeichert wurde und ich mich schon nach zwanzig Dateien nicht mehr zurechtfand.
Bei der Speicherung von Daten bringt es dir nichts, wenn du keine Schlagwörter an deine Dateien hängst oder keine Zusammenfassung schreibst. Du bist nicht auf den gesamten Text angewiesen, nur darauf, dass du Teile davon benutzen und du sie wiederfinden kannst.
Änderst du die Dateinamen, kann daraus ganz schnell Badekultur_Jahr_Region_Schlagwörter_Bevölkerungsschicht_Idee_ZusammenfassendeNotiz(Punkt)Dateiende werden.
Es könnte sein, dass dir dein PC sagt, dass der Dateiname zu lang ist. Nein, er wird es sagen, vielleicht nicht bei den ersten zwanzig Dateien, aber ab der vierzigsten Datei vielleicht, nun musst du differenzierter werden und dich in deinem Informationsstapel zurechtfinden, obwohl dein PC dir sagt, dass du dich kurz fassen sollst.
Das Internet und deinen Browser nutzen
Suchst du Informationen für einen historischen Roman, kannst du auch deinen Browser einsetzen. Lesezeichen können wir in fast jedem Browser setzen.
Wenn du möchtest, kannst du sie in Ordnern sammeln und zusammenfassen.
In diesen Ordnern liegen weitere Ordner, die deine Epoche unterteilen, in denen Ordner liegen, die deine Region unterteilen, in denen die Lesezeichen zu Internetseiten liegen, die Informationen enthalten, die du als wichtig erachtest.
Puh, was für ein langer Satz. So geht es auch deinem PC. Es kann sein, dass du eine Warnung erhältst, weil du zu viele Unterordner angelegt hast, ergo der Dateipfad zu lang ist.
Ein weiteres Problem ist, dass du dir zwar die Bücher deiner Bibliotheken merken, selten aber auf deren Inhalt zugreifen kannst, wenn sie noch nicht digitalisiert wurden. Dann musst du zu deiner Bibliothek gehen, die Bücher holen, möglicherweise scannen und dir überlegen, wie du dieses Wissen organisierst.
Social Media
Soziale Netzwerke können auch wunderbare Informationsquellen für dich sein. Museen, Archive und Bibliotheken sind zwar nicht super interaktiv, dafür aber sehr informativ. Twitter, Facebook, Instagram und Co. werden auch von Museen in ihre Kommunikation eingebunden. Ob du das möchtest, oder nicht, musst du für dich entscheiden. Viele teilen ihr Wissen, sodass du nicht erst nach Prag fahren musst, um dir ein altes medizinisches Buch anzuschauen.
Du kannst dich auch in einem Netzwerk mit Museen und Kulturbegeisterten verbinden und dann darüber wissenswertes erfahren. Wenn du Ideen suchst, kannst du auch unter Hashtags wie dem #depotdienstag, einer Erfindung des Kölnischen Stadtmuseums, interessante Ideen oder Informationen finden, die dir bei deiner Geschichte vielleicht helfen. Auf jeden Fall findest du interessante Orte, die du besuchen kannst, wenn du Informationen zu einem ganz bestimmten Thema suchst.
Notizen in deinem Browser, ohne Installationen
Du kannst deinem Browser auch Add-Ons hinzufügen, um dich zu organisieren, wie zum Beispiel Notizzettel Add-Ons. Alternativ kannst du auch deinen Browser als Notizblock verwenden und Informationen so Anordnen, wie du es möchtest. Ob es sinnvoller ist als dein Textprogramm zu verwenden? Nein, aber es ist ziemlich cool. Vorstellen will ich es an dieser Stelle.
Achtung: Getestet auf Firefox und Chrome als funktionsfähig, InternetExplorer(Edge) dagegen nicht.
- Öffne einen Neuen Tab
- data:text/html, <html contenteditable> in die Adresszeile eingeben
Data-URL ist ein Schema, mit dem du Daten in einen Quelltext so einbetten kannst, als wären es externe Ressourcen, nur dass du es im Browser anwendest. Du kannst also alles, was du in deinem Textprogramm machen würdest auch hier anwenden.
- ENTER
- Per Drag&Drop kannst du Bilder und Texte jetzt in deinen Browser ziehen
- Speichern kannst du mit Strg + S , um der HTML-Datei einen Namen zu geben.
Gespeichert wird in HTML. Du kannst auch ein anderes Dateiformat verwenden, aber Bilder werden im .txt nicht übernommen.
Notizprogramme, um Informationen für einen historischen Roman zu verwalten
Mir am geläufigsten sind OneNote und Evernote. Evernote als Notizprogramm ist webbasiert, sodass du Informationen von beliebigen Geräten aus in dein Notizbuch einfügen und verschlagworten kannst. Wenn du viel mit dem Internet arbeitest und einen Großteil an Ideen und Informationen daraus ziehst, dann ist Evernote praktisch. Bilder, Ideen, Informationen für historische Romane und URLs lassen sich hier speichern.
OneNote-Notizbücher basieren auf dem gleichen Prinzip. Hier kannst du zusätzlich Dateien verknüpfen, auf die du zugreifen möchtest, die aus dem Office-Universum stammen. Informationen aus Webseiten erhalten automatisch einen Link, wenn du die gesamte Seite markierst und alles in OneNote eingefügt hast. Normale Textausschnitte werden nicht automatisch verlinkt. Text, der einen Link beinhaltet, wird mit dem Ziellink übernommen.
Auch so kannst du wunderbar Informationen für einen historischen Roman sammeln, die Verwaltung dessen kann trotzdem schwierig werden, darum ist hier meine bisher liebste Lösung:
Lieteraturverwaltungsprogramme
Um Informationen für einen historischen Roman zu verwalten, habe ich nichts gefunden, das für mich besser geeignet wäre als Literaturverwaltungsprogramme. Ob Zotero, Mendeley, Citavi oder etwas ganz anderes ist fast egal. Du benutzt das Programm, mit dem du am besten umgehen kannst.
Zwar ist Citavi in der kostenlosen Version auf 100 Quellen/Projekt begrenzt, aber ob du tatsächlich 100 Bücher für ein einziges Projekt lesen wirst, das wissenschaftlichen Standards nicht gerecht werden muss, ist eine ganz andere Frage.
In Literaturverwaltungsprogrammen kannst du munter zitieren, einfügen, verschlagworten und gruppieren, ganz wie du möchtest. Ideen und Einfälle können hier gesammelt werden.
Das Dokument, in dem du letztendlich deine Geschichte schreibst, ist vermutlich ein ganz anderes und die Fülle an Informationen, die du bis hier gesammelt hast, benötigst du in ihrer Kompaktheit nicht in dem Dokument, in dem du schreibst. Mir fällt es schwer wichtige und unwichtige Informationen zu trennen. Notizen und Zitate aus Textdateien dagegen helfen, einen Überblick zu wahren und können in dieses, nach der Recherchephase, eingefügt werden.
Vielleicht nutzt du auch eine Kombination der Möglichkeiten, die ich hier aufgezählt habe, um interessante Inhalte für dich zu speichern.
Wie gehst du mit der Flut an Informationen für Projekte um?
Hast du weitere Vorschläge dazu, wie man Informationen für einen historischen Roman verwalten kann?
Was machst du, um dein Wissen zu organisieren? Schreibst zu Klebezettel und tapezierst damit dein Zimmer?
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