In diesem Artikel zum schreiben historischer Romane möchte ich darüber sprechen, was man beim Schreiben auf jeden Fall einmal ausprobiert haben sollte. Nur durch das Ausprobieren lässt sich herausfinden, wie sich die eigenen historischen Romane am besten zusammensetzen lassen. Fehltritte gehören zum Schreiben dazu. Ein historischer Roman ist ein belletristisches Werk und jeder Autor experimentiert mit dem, was er oder sie erzählen möchte.
- Planen Sie Ihren historischen Roman.
- Ich lege die Recherchephase vor der Planung des Romans an, so kann ich die Geschichte meist besser ausrichten. Wenn während des Schreibens Fragen auftauchen, kann es sein, dass die Geschichte in eine ganz andere Richtung tendiert und das Überarbeiten schwerer wird. Ich schreibe meine Romane, wie ich es für richtig halte und begehe Fehler so wie ich sie für richtig halte.
- Suchen Sie nach Gleichgesinnten und lernen Sie von ihnen
- Wenn sich die Gelegenheit bietet, sich mit anderen Historienromanautoren zu vernetzen, versuchen Sie sich zu vernetzen. Ich schätze Autoren eher als Zurückhaltend ein, aber ein kleiner Schwatz zu Gunsten der eigenen Weiterbildung schadet nicht und manchmal findet man jemanden, der zu einem passt.
- konzentrieren Sie sich auf die Fiktion
- jeder muss seinen eigenen Weg zwischen Fakt und Fiktion finden. Machen Sie so viele Fehler wie möglich.
- keine Chronologie in den Kapiteln, aber einen Zeitstrahl haben
- In einem Projekt habe ich einen Zeitstrahl angelegt dazu, was wann passiert. In einem Datum waren sich die wissenschaftlichen Quellen nicht einig. Beim Schreiben der Kapitel fiel mir dann auf, dass ich die Daten durcheinandergebracht habe. Das Projekt musste ich nachträglich umstellen, was mir als Überarbeitungsmuffel nicht gefiel.
- Recherchieren Sie vor dem Schreiben des Erstentwurfs statt danach
- Im Zuge meiner Experimente mit historischen Romanen ist mir aufgefallen, dass es besser ist, wenn man Planung und Recherche parallel versucht zusammen zu bringen. So muss weniger überarbeitet werden. Begehen Sie am besten so viele Recherchefehler wie möglich. Nicht jeder, der historische Romane schreibt, verfügt über einen Doktortitel und letztlich heißt es historical fiction im englischen, also gönnen Sie sich auch den Luxus Fehler zu begehen.
- im Dialekt schreiben
- Wer im Dialekt schreibt, schließt aus. Ich finde nicht, dass das noch mit experimentieren im historischen Roman ist. Vor einiger Zeit erhielt ich eine grafische Arbeit, die in der wörtlichen Rede einen süddeutschen Dialekt enthielt. Ich musste einige Male nach der Übersetzung für Wörter suchen und war absolut nicht glücklich darüber. Der Dialekt stört für mich den Redefluss. Ob man eine größere Gruppe Leser ausschließen will, zugunsten einer kleineren Gruppe, um die Exklusivität dieser hervorzuheben, das muss jeder für sich entscheiden.
- Figureninteraktionen nicht vernachlässigen
- Weil alles historisch korrekt sein soll, vernachlässigt man die Figureninteraktionen. Mir fällt das an eigenen Geschichten immer wieder auf. Ich konzentriere mich zu sehr darauf Informationen zu bündeln und vergesse darüber, dass es darum geht eine spannende Geschichte zu schreiben.
- Lesen Sie auf außerhalb des eigenen Genres
- Lesen Sie, was Ihnen gefällt. Das muss nicht unbedingt etwas sein, was anderen gefällt. Ich lese zum Beispiel gern hin und wieder grafische Novellen. Sie sind ein netter Ausgleich zum historischen Roman, in dem ich immer noch Illustrationen vermisse, wenn man von Karten absieht. Experimentieren im historischen Roman bedeutet auch, dass man sich in anderen Medien umsieht wie dort mit einem historischen Setting gearbeitet wird.
- Lernen Sie von den Autoren, die Ihnen nicht gefallen und überlegen Sie, was sie bei einem Werk verbessert hätten
- Ich lese auch Romane, hinter denen ich nicht voll und ganz stehe, weil mir eine Ursprungsidee gefiel oder der Stil oder etwas anderes. Hinterher frage ich mich dann, wie ich die Geschichte verändert hätte, damit sie mir gefällt. Das ist gar nicht so einfach. Das Gute ist, man lernt, mit eigenen und fremden Fehlern nachsichtiger umzugehen.
- Zeitstrahl anlegen
- Wichtiger innerhalb der Geschichte die Ereignisse im Blick zu behalten als die auf dem Zeitstrahl. Ein Zeitstrahl kann bei größeren Geschehnissen trotzdem hilfreich sein.
- Legen Sie eine Geschichte mit zwei Zeitebenen an, eine in der Gegenwart, eine in der Vergangenheit und finden Sie selbst heraus, ob das eine gute Idee war.
- Achten Sie darauf, dass es nicht zu unübersichtlich mit der Figurenkonstellation wird. Die meisten Personen fühlen sich wohl in Teams bis zu fünf Personen. Legen Sie Erzählstränge auch nur in diesem Umfang an, sonst hat der Leser Probleme sich mit einer Figur zu identifizieren.
Der wichtigste Tipp aber ist, dass Sie sich ausprobieren sollten.
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